Gedanken zur Streckenplanung

(c) by Scalextric
Der Inhalt einer Startpackung ist meist nicht sonderlich ergiebig - selbst wenn man sich die größte Packung leistet. Trotzdem ist erst mal alles drin um sofort loszulegen. Zwei oder drei Fahrzeuge, Regler, Stromversorgung und ein paar Streckenteile.

Meist wird man erst mal ein paar Geraden ergänzen, damit man auch mal etwas mehr Gas geben kann. Irgendwann wächst vielleicht der Wunsch, eine Strecke zu gestalten die vielleicht sogar einen festen Platz findet und ein wenig ausgeschmückt werden kann, wie meine Südschleife.

Erste Streckenplanung

So ging es bei mir los
Man kann natürlich einfach hergehen und mit den zur Verfügung stehenden Streckenteilen eine möglichst interessante Strecke zusammenzustecken. Das geht sicher auch für den Anfang. Aber irgendwann wird man dann feststellen daß noch einiges fehlt was man sich dann noch dazukaufen muss.

Helfen kann dabei ein Streckenplaner mit dem man schon vorher seine Ideen aufzeichnen kann und dann sogar sieht, welche Streckenteile man dafür benötigt.

Für Scalextric ist die Auswahl leider sehr begrenzt. Aber der Planer von Ultimate Racer ist wirklich hervorragend. Er enthält nicht nur alle analogen und digitalen Streckenteile für Scalextric, sondern auch noch viele andere Hersteller. Man kann zunächst mal eine Demoversion laden. Aber die paar Euros für die Vollversion sind wirklich gut angelegtes Geld, denn Streckenplanung macht Spaß.

Ein paar der Ergebnisse könnt Ihr in meinem Track Layout Archiv finden, welches nach und nach erweitert wird.

Worauf sollte man achten?
Wenn man Kreuzungen (wie im vorherigen Bild) oder Engstellen verwendet sollte man sich im Klaren sein, daß das auch Unfallschwerpunkte sein können. Besonders wenn man automatische Ghostcars verwendet oder die menschlichen Gegner noch nicht so geübt sind.
(c) by Scalextric

Auch die sehr enge Kurve R1 (ebenfalls im Bild zu sehen) macht das Fahren oft etwas unharmonisch, da der innere Radius dieser Kurve nicht so schön zu fahren ist. Wenn man trotzdem nicht auf eine Haarnadelkurve verzichten mag empfehle ich das Track Extension Pack 3, bei der der innere Radius etwas näher zur äußeren Spur rückt. An dieser Engstelle kann man dann zwar nicht überholen (geht auf echten Rennstrecken ja auch nicht überall) aber es lässt sich wesentlich besser fahren als die normale Haarnadel die ich mal ausprobiert hatte, wie auf dem Foto zu sehen.

Interessantere Kurven

Kurve bestehend aus 2x R2
In den Startpackungen sind immer nur Standardkurven mit dem gleichen Radius enthalten. Bei Scalextric ist das die R2 und bei Carrera heisst die K1. Grundsätzlich machen die das Leben einfach, weil die Bahn dann fast immer einfach zu gestalten ist. Aber man wird bald feststellen, daß man so nur wenig Variationsmöglichkeiten hat.


Das Salz in der Suppe sowohl bei Slot-Rennbahnen als auch auf echten Rennstrecken sind neben unterschiedlichen Radien auch sogenannte "öffnende Kurven" und "schließende Kurven". Diese bestehen aus einer Kombination unterschiedlicher Kurvenradien.

Eine öffnende Kurve wird immer weiter. Hier kommt es darauf an so früh wie möglich wieder zu beschleunigen um viel Speed mit auf die folgende Gerade zu nehmen. Diese  Kurve beginnt oben mit zwei R2 Standardkurven (rot), gefolgt von 2 R3 Kurven (braun) denen zwei R4-Kurven (gelb) folgen. Je größer der Radius, desto schneller kann man diese Kurve durchfahren. In einer öffnenden Kurve kann man also immer mehr beschleunigen. Das klappt immer besser, wenn das Auto gut abgestimmt ist.

Eine schließende Kurve ist das Gegenteil und etwas schwieriger zu durchfahren, da sie immer langsamer wird.
Hier hat man nach der Gerade oben zuerst zwei R4-Kurven (gelb) mit dem größten Kurvenradius, gefolgt von zwei R3 Kurven (braun) und zwei R2 Standardkurven (rot).

Wenn man hier nicht spätestens in der R3 ausreichend verlangsamt hat, fliegt man in der R2 vermutlich ab.

In solchen Kurven trennt sich also die Spreu vom Weizen und mit etwas Training wird man bemerken wie die Rundenzeiten fallen. Unterschiedliche Kurvenradien sind also eine gute Empfehlung für mehr Fahrspaß.

Randstreifen

Magnetlose Autos brauchen in Kurven die volle Fahrbahnbreite - und oft noch ein wenig mehr. Man sollte seine Strecke in den Kurven auf jeden Fall mit den passenden Verbreiterungen (Randstreifen) ausstatten, damit sich die Autos nicht an der Leitplanke "anlehnen" wenn das Heck etwas ausschwenkt.

Je nach Streckenverlauf hat man durch das Anlehnen einen unfairen Vorteil, oder auch einen gravierenden Nachteil. In jedem Fall wird über kurz oder lang der Lack des Fahrzeugs in Mitleidenschaft gezogen. Daher sollte man in jedem Fall gleich Randstreifen mit einplanen.

Mit Randstreifen hat das kurvenäußere Fahrzeug ebenso viel Platz als das kurveninnere, welches beim Drift ja einen Teil der äußeren Fahrspur mitverwendet.

Ausserdem sieht die Strecke auch wesentlich besser und "professioneller" aus, denn jede ordentliche Strecke hat ausreichend Platz zwischen Fahrspur und Leitplanke.

Meine Südschleife beinhaltet alle zuvor gegebenen Tips. Unterschiedliche Kurvenradien, öffnende und schließende Kurven und natürlich Randstreifen. Mal die von Scalextric und mal selbstgebaute.

Die Erfahrung zeigt, daß wenn man sich immer ärgert, wenn man nicht alles bedacht hat.

In meinem Fall war an einer entscheidenden Stelle kein Platz für einen Randstreifen, weil mein Basteltisch mit einer Ecke im Wege war. Dort schlugen die Fahrzeuge oft hart an, was natürlich nicht so schön war. Tisch umstellen ging nicht.

Irgendwann habe ich die Entscheidung getroffen mich von der Schreibtischecke zu verabschieden, weil eine Änderung der Strecke nur mit sehr großem Aufwand möglich gewesen wäre. Problem gelöst. 😁

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