D124 DTM-Mercedes umlackiert

Obwohl ich ja normalerweise mit dem Scalextric Digitalsystem in 1:32 unterwegs bin habe ich auch einige Modelle in 1:24 für Carrera Digital für Einsätze bei Freunden. Für eine DTM-Rennserie wollte ich ein eigenes Design um doppelte Lackierungen zu vermeiden.
Mir gefiel die gelbe "Mamba" von HTP Motorsport aus den GT3-Serien schon immer sehr gut. Also dachte ich es sollte doch möglich sein, das Design auf mein DTM-Auto zu bringen. Das passende Dekor und auch die Farbe (Zeropaints) habe ich bei der Slotfabrik bekommen. Da ich zwar reichlich Lackiererfahrung aus dem RC-Bereich habe, aber es da nur wenig Gemeinsamkeiten mit den Slotcars gibt, hatte ich mich natürlich informiert, wie man die alte Farbe zunächst loswerden kann und die neue dann aufbringt. Der DTM-Benz sollte ja mein erstes Projekt mit dem Airbrushen von Slotcars werden. Viel Wissen und Motivation habe ich dabei aus den tollen Videos vom SLOTBLOG geholt. An dieser Stelle einfach mal vielen Dank und Grüße an Roland dafür.
"Üblicherweise" entlackt man die Karosserien nach dem Zerlegen in einem Ulraschalbad mit Sterilium oder ähnlichen Flüssigkeiten. Beides habe ich nicht. Dafür habe ich gute Erfahrungen bei RC Car Karosserien mit 25%igem Nitrosprit gemacht. Sowas hatte ich noch rumstehen. Wie ein erster Test zeigte, funktionierte das auch hier ausgesprochen gut. Nur ganz leicht mit einem getränkten Lappen über den Lack - und wech isses.
Anschließend wurde also etwas Nitrosprit in eine Schüssel gefüllt und die Karosserie dann mit einem Pinsel entlackt. Ich kann sagen, das ging schneller als die Sache mit dem Ultraschallbad. Nach dem Entlacken sah das Ganze so aus. Die nackte Kunststoffkarosserie ist silbergrau. Auch die "Scheibenabkleber" und die Flagge und Namenskürzel auf den Scheiben wurden so sauber entfernt. Anschliessend wurde die Karosserie mit Spüli noch gut entfettet.
Nun war es also Zeit für den ersten Einsatz meiner Airbrush. Die Grundierung (ebenfalls Zeropaints) stand an und nach 3 Schichten war sie dann so wie sie sein soll. Die mit Wasser gefüllte Cola-Flasche dient übrigens als Halter beim Lackieren. Mit "Blue Tack" oder Doppelklebeband klebt man die Karosserie für den Lackiervorgang einfach am Deckel fest.
Nach einem sanften Überschleifen mit 1000er Schleifflies und Trocknung über Nacht konnte es nun mit der ersten Farbschicht losgehen. Insgesamt habe ich ca. 4 dünne Schichten aufgetragen bis es so war wie ich es haben wollte. Dann war es endlich soweit: Die Decals sind dran! Der Dekorbogen ist sehr umfangreich. Mit vielen Fotos des GT3-Fahrzeuges wurde ermittelt wo was hin soll.
Gleich bei den ersten Klebern schlichen sich Fehler ein, als diese dann noch nicht 100% gerade waren, sich aber plötzlich nicht mehr verschieben liessen. Konnte ja nur besser werden.
Die größte Schwierigkeit war aber, die Decals um die zerklüfteten Kotflügel zu bekommen...oben rund, an den Seiten eckig - was für eine Fummelei. Das GT3-Originalfahrzeug ist fast ganz glatt. Das wäre wohl um einiges einfacher gewesen. Aber warum soll ein "erstes Projekt" auch einfach sein? 😄 Mit viel Schnippelei und dem Decal-Weichmacher "Solvaset" ging es dann irgendwie.
Zum Schluss dann das, vor dem ich eigentlich am meisten Bammel hatte: Der Klarlack. Fragt man hier 10 Leute was da wohl am besten wäre, bekommt man mindestens 11 Antworten. Ich habe mir dann gedacht, daß es keinesfalls falsch sein könnte, hier beim gleichen Hersteller zu bleiben der auch die Farben macht. Also kamen ca. 4 Schichten Klarlack drauf. Unterbrochen immer von einer halbstündigen Trockenzeit bei ca 50° im Backofen.
Die schwarzen Details (Heckflügel, Kühlergrills etc.) wurden mit Humbrol-Farbe aus meinem Fundus und einem feinen Pinsel aufgetragen. Nachdem ich schließlich alle zuvor abgebauten Details wie Lampengläser etc. montiert hatte habe ich die vorderen LEDs noch mit grüner Farbe betupft für den ultimativen "bösen Blick". Boah - was war ich happy daß mein erstes Lackierabenteuer doch so gut ausgegangen ist! 😍 Das ist Motivation genug, auf jeden Fall bald mein nächstes Lackierprojekt anzugehen. Am Abend ging es dann gleich zum ersten Renneinsatz, wo ich mit dem Mamba-Benz mit P4 nur knapp das Podium verfehlte. Ick froi mia. 😀

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